Eine neue Welt

(Serie)
  • Frankreich Un monde nouveau
? %
Frankreich, 2022, 3x52 min

Regie:

Cyril Dion

Inhalte(1)

Folge 1: Widerstand Bevor man eine ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche „Renaissance“ des Planeten in Angriff nehmen kann, gilt es der Realität ins Auge sehen und zu verstehen, wie sich die Erde verändert.  Cyril Dion trifft sich mit David Wallace-Wells vom „New York Magazine“, der in seinen Büchern den Ernst der Lage verdeutlicht – viel schlimmer als alles, was wir uns bisher vorgestellt haben. Ob Erderwärmung, wirtschaftliche Ungleichheit, Migrationsbewegungen oder Artensterben: All diese Phänomene sind mittlerweile nicht mehr aufzuhalten. Warum musste es eigentlich dazu kommen? In Deutschland trifft Cyril im Hambacher Forst auf Aktivisten, denen es gelungen ist, einen Teil des Waldes zu retten, der bereits zu 80 Prozent dem Kohleabbau zum Opfer gefallen war. Auf Mayotte spricht er mit Aktivisten der NGO Sea Shepherd, die sich gegen das Abschlachten einer bedrohten Schildkrötenart einsetzen und dabei mit harten Bandagen kämpfen.
Andere wiederum versuchen, die Probleme bei der Wurzel zu packen. So wird die Flora in Frankreich und Brasilien zum Wohle der Öffentlichkeit in lokalen Projekten wiederhergestellt oder mit Hilfe althergebrachter Methoden der Wald wieder aufgeforstet. Um ein wenig Abstand zu gewinnen, reist Cyril in den Amazonas-Regenwald und nach Uruguay, um Regionen und Länder vorzustellen, die ihren Energiemix überdacht haben und beweisen, dass umfassende politische Entscheidungen die Dinge verändern können. Am Ende dieses ersten Teils der Dokumentation wird deutlich, dass die Menschheit sich auf das Schlimmste vorbereiten muss, auch wenn einige Initiativen Hoffnung wecken. Bis sie Früchte tragen, müssen die Menschen sich den Tatsachen stellen und mit dem Unausweichlichen auseinandersetzen.

Folge 2: Anpassung Die Auswirkungen der Erderwärmung sind mittlerweile überall zu sehen und oft unumkehrbar. Von den Millionären im Silicon Valley bis zu den Wissenschaftlern, die seit 40 Jahren ihre mahnenden Stimmen erheben, bereiten sich alle auf die Katastrophe vor, denn die Warnung vor dem Klimawandel gibt es nicht erst seit gestern, und auf globaler Ebene wurde nichts wirklich Wirksames unternommen. Neben dem Aussterben von 80 Prozent der Arten wird dies auch Auswirkungen auf die menschliche Gesellschaft haben, wenn die Staaten nicht mehr in der Lage sind, die Grundbedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Angesichts dieser furchteinflößenden Erkenntnisse versucht Cyril Dion herauszufinden, wie sich das Schlimmste noch verhindern lässt. In Südafrika sind die Menschen dank drastischer Maßnahmen und schwerer Strafen für Verstöße gerade noch einmal am „Day Zero“ (den Zusammenbruch der Trinkwasserversorgung) vorbeigeschrammt.
Kuba, das seine Nahrungsmittelversorgung nach dem Zusammenbruch des Ostblocks komplett neu aufstellen musste, erlebt Cyril heute als Musterland mit Tausenden städtischen Anbaubetrieben, das beinahe autark leben kann. In Bangladesch verbringt Cyril einige Tage bei einer Familie, die eine Solaranlage installieren konnte – und ihr Leben damit völlig auf den Kopf gestellt hat. Mehr Bildung bedeutet auch mehr Geburtenkontrolle – ein wichtiger Punkt, denn die wachsende Bevölkerung beschleunigt das Tempo, mit dem die Welt auf den Abgrund zusteuert. Auch in Europa müssen die Menschen sich auf gravierende Veränderungen einstellen. Cyril beendet seine Reise im österreichischen Vorarlberg, wo nach einem tödlichen Lawinenunglück komplett umgedacht wird. Es wird immer klarer, dass soziale Gerechtigkeit ein wichtiger Faktor der Verbesserung der Situation ist.

Folge 3: Regeneration In dieser Episode beweist Cyril Dion, dass sich die Erde zu neuem Leben erwecken lässt. Eine der schönsten globalen Initiativen der letzten Jahre wurde von einem neunjährigen Jungen initiiert, der in Mexiko eine Wiederaufforstungsorganisation gegründet und weltweit Tausende von Kindern inspiriert hat. Auch die Kreislandwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. In Benin produziert ein völlig autonomer Bauernhof ohne Erdöl seine Energie. Cyril ergründet auch, wie eine Gesellschaft mit neuen Vorbildern aussehen könnte. Zum Beispiel bei deutschen Waldorfschülern, die viel selbstständiger erzogen werden und aus denen später Erwachsene werden, die sich für einen nachhaltigen, resilienten und lokalen Lebensstil entscheiden. In Dublin trifft er die Organisatoren einer neuen Parlamentsform, die die Zivilgesellschaft einbezieht und echte Debatten und sogar Referenden durchführt, die selbst bei umstrittenen Themen zu unerwarteten Ergebnissen führen. Heute braucht es Umweltaktivisten, Ungehorsame, aber auch soziale Unternehmer, mutige Abgeordnete, NGOs, Filmemacher und Journalisten – unter der Voraussetzung, dass von all diesen Akteuren eine gemeinsam koordinierte Strategie verfolgt wird. Hierfür, glaubt Cyril, braucht es ein neues, gemeinsames Narrativ, um der menschlichen Existenz und Zivilisation wieder einen Sinn zu geben. (arte)

(mehr)

Galerie (19)