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"Ein Bayer auf Rügen - und dann noch ein Bulle" - so flucht Herr Kammerer, Bayer und Raser, nachdem er mit Herrn Gruber, Bayer und Polizist, Bekanntschaft auf den Straßen der idyllischen Ostseeinsel gemacht hat. Weder der eine noch der andere hat nachher Lust, dem unangenehmen Landsmann noch einmal zu begegnen... Sowieso will der Valentin Gruber diese letzten Tage auf Rügen eher gemächlich angehen, irgendwie hat er so ein seltsames wehmütiges Gefühl, wenn er an all die Freunde und guten Bekannten denkt, die er hier zurücklässt. Den Donatius Domberger zum Beispiel, der bis über beide Ohren in den Akten steckt, die sein Vorgänger Knoop im Schrank des Bürgermeister-Zimmers verstauben ließ. Oder an Wibke Gernrich, mit der er so gern auf Verbrecher-Jagd gegangen ist...
Oder an Boris und Erika, die seine Hilfe in ihrer neuen "Hafenkneipe" gerade jetzt besonders gebrauchen können. Bei Boris und Erika ist es auch, wo er den Landsmann Kammerer wiedertrifft - diesmal "im Kreise seiner Lieben", eine bunt zusammengewürfelte Truppe junger Leute, die allesamt ziemlich seltsam wirken. Von Erika erfährt er, dass sie Drücker sind, die mit ziemlich harten Methoden ihre meist überteuerten Zeitschriften, Bücher und Club-Mitgliedschaften an den Mann bringen. .... oder an die Frau, so eine wie die alten Frau Nellis, die auf die Mitleidstour hereingefallen ist, mit der Fred arbeitet. Dass der verschlagene Typ ihr nicht eine sondern gleich sechs Abo-Zeitschriften untergejubelt hat, fällt ihr erst viel später auf. In ihrer Hilflosigkeit geht sie zu Wibke Gernrich, die doch so einen guten Draht zur Polizei hat. Wibke wandert mit dem Vertrag denn auch gleich zu Valentin aufs Revier, der ganz froh ist über die Unterbrechung des langweiligen Nachtdienstes. Doch der Abend soll noch bedeutend interessanter werden... Plötzlich stürzt nämlich Sandra Kessler in die Amtsstube, völlig außer sich und wirklich verzweifelt. Das Mädchen arbeitet bei Kammerer. Er hatte sie auf der Straße aufgelesen, kurz bevor sie endgültig ins Rotlicht-Milieu abgestürzt wäre. Kammerer hatte ihr ein paar Scheine gegeben, sie "angelernt" und - nachdem er ihren Personalausweis und alle Papiere eingezogen hatte - in die Drückerkolonne nach Rügen geschickt. Verweigerung, das sollte Sandra bald und immer wieder ziemlich handgreiflich zu spüren bekommen, war zwecklos und gefährlich... Nun also der Höhepunkt der bisherigen Schikanen: Kammerer hat seinen Adlatus Fred in Sandras Zimmer geschickt, das Resultat: die absolute Zerstörung. Sandra fasst dadurch aber endlich den Mut, sich an die Polizei zu wenden. Und Valentin zögert nicht lange.
Er stattet seinem inzwischen schon altbekannten Landsmann einen überraschenden Besuch ab... Als er wieder erwacht, liegt er mit schmerzendem Schädel und großer Platzwunde vor Boris Begulows "Hafenkneipe". Am nächsten Morgen ist der Vogel natürlich ausgeflogen... Doch wenn der Valentin einmal so eine richtige saumäßige, dammische Wut hat, dann hält ihn nix. Außerdem weiß er ja, dass Kammerer und seine Leute demnächst die Schliersee-Region heimsuchen wollen. Da laufen sie dem Kriminalhauptkommissar Gruber, Polizeirevierleiter von Miesbach in spe, geradewegs in die Arme! A propos Arme - nachdem Sandra Kessler ihr Bordsteinschwalben-Outfit abgelegt hat, schaut sie der Valentin hin und wieder doch etwas genauer an. Und so hat er auch nichts dagegen, dass die Haupt-Zeuginn gegen den Kammerer mit `runter nach Bayern muss... hinten auf der Harley natürlich... Doch zunächst bleibt in Miesbach keine Zeit für zwischenmenschliche Beziehungen. Zunächst wird's offiziell, wenn nämlich Polizeioberrat Staudinger vor den versammelten Honoratioren den neuen Revierleiter Gruber in sein Amt einführt. Und dann wird's spannend, wenn nämlich die Gaby Müllerschön, Radioreporterin mit manchmal gefährlich viel Engagement, als "Wallraffin vom Schliersee" undercover in die Drücker-Organisation von Kammerer eindringt. Anzunehmen, dass sie das zum ersten und letzten Male gemacht haben dürfte, denn in tatsächlich letzter Sekunde rettet Valentin Gruber die mutige Gaby vor dem Typ, der diesmal das "Drücken" noch auf ganz andere Weise versuchen wollte... (Sat.1)

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