Rameau: Hippolyte & Aricie - Opéra comique, Paris

(Theateraufzeichnung)
  • Frankreich Hippolyte et Aricie
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Musik
Frankreich, 2020, 140 min

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Schon lange träumte der französische Dirigent Raphaël Pichon davon, eine Bühnenfassung von Rameaus Barockoper "Hippolyte et Aricie" zu dirigieren. Diesen Traum erfüllen er und sein Ensemble Pygmalion sich nun in der Pariser Opéra Comique zusammen mit Regisseurin Jeanne Candel. Mit dieser außergewöhnlich dichten Tragödienvertonung legte der damals bereits 50-jährige, doch kaum bekannte Organist und Musiktheoretiker Jean-Philippe Rameau 1733 seine erste Oper vor – und schuf damit ein bahnbrechendes Werk des französischen Barocks. "Hippolyte et Aricie" greift das Thema der mythologischen Liebesgeschichte von Hippolytos und Arikia auf, das bereits in der Tragödie "Der bekränzte Hippolytos" von Euripides und später in "Phèdre" von Racine bearbeitet wurde: Hippolytos, Sohn von König Theseus, liebt die schöne Arikia, die als Gefangene in Theseus' Palast lebt. Da dieser in der Unterwelt verschollen ist, bittet Hippolytos seine Stiefmutter Phädra, die zweite Frau seines Vaters, um Hilfe – nicht ahnend, dass Phädra ihn begehrt und ihm ihre Hand und den Thron anbieten will.
Doch dann kehrt wider Erwarten König Theseus, von Pluto entlassen, aus dem Hades zurück. 30 Jahre lang wurde das Werk in den Pariser Opernhäusern nicht mehr aufgeführt. Für die Neuproduktion im November 2020 gewann die Opéra Comique Raphaël Pichon und sein auf Barockinstrumente spezialisiertes Ensemble Pygmalion sowie die Regisseurin und Schauspielerin Jeanne Candel, zudem Ko-Direktorin des für seine Sprech- und Musiktheaterkreationen bekannten Pariser Théâtre de l'Aquarium. Pichon und Candel entschieden sich für die dritte und letzte Opernfassung von 1757. Coronabedingt fand die Aufführung ohne Publikum statt. Die durch die Aufnahme zusätzlicher Sequenzen aufgelockerte Fernsehfassung von François Roussillon verleiht der Oper kinematographische Tiefe. (arte)

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