Bis zum bitteren Ende

(Fernsehfilm)
  • Frankreich Pour le pire
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Frankreich, 2020, 52 min

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Im Jahr 2019 wurden in Frankreich 146 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht. Über diese Frauen, von denen nur ein Eintrag auf einer langen Liste bleibt, ist nur wenig bekannt: Vorname, Alter, Todesart. Ihre Geschichten blieben hinter den Mauern des trauten Familienheims verborgen. Sie hießen Sindy, Michèle und Dorothée. Ihre Partner oder Ex-Partner brachten sie für immer zum Schweigen … Sindy stand mit ihren drei Kindern am Gleis des Bahnhofs von Noyon, als ihr Partner sie und zwei der Kinder mit seiner Dienstwaffe tötete. In Corbas entdeckte die Polizei die Leichen von Michèle und ihrer Tochter in deren Wohnung – beide wurden erstochen. Der Verwesungsgrad der Leichen ließ darauf schließen, dass ihr Tod bereits einen Monat zurücklag. Michèles Partner und dessen 11-jähriger Sohn hatten nach dem Mord einfach weiter in der gemeinsamen Wohnung gelebt. Toulon: Während des Weihnachtsessens stach Dorothées Ehemann mit einem Küchenmesser auf sie ein. Ihre drei Kinder versuchten zwar noch einzugreifen, doch vergebens: Dorothée starb nur kurze Zeit nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus.
Die drei Dramen spiegeln eine grauenvolle Realität wider: In 84 Prozent der Mordfälle innerhalb von Paarbeziehungen sind Frauen die Opfer. Im Jahr 2019 wurden in Frankreich 146 Frauen von ihrem Ehemann, Partner oder Ex-Partner umgebracht. Hinter diesen Statistiken verbergen sich Namen, Geschichten, Leben. Sindy, Michèle und Dorothée waren zurückhaltende Frauen und liebevolle Mütter. Sie vertrauten Außenstehenden nicht an, was sich bei ihnen hinter verschlossenen Türen abspielte. Allerdings gab es Hinweise auf häusliche Gewalt, die ihr persönliches Umfeld nicht rechtzeitig erkannte. Anhand der ungeheuerlichen Gewalt, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichten der drei Frauen zieht und der auch deren Kinder zum Opfer fielen, umreißt der Film das Phänomen des Femizids als Symptom einer dysfunktionalen Gesellschaft. (arte)

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