Roland Emmerich will Lawrence von Arabien neu verfilmen

Es gibt Remakes, die sich dem Originalstoff mit Feingefühl nähern und einen Stoff, an dem vielleicht schon der Zahn der Zeit nagt, gekonnt aktualisieren. Dann gibt es Remakes, deren Sinnhaftigkeit von vornherein fragwürdig zu sein scheint und das ganze Werk nach Geldmacherei klingt, das aber dennoch ein Publikum findet. Und dann wiederum gibt es Remakes, die wahrscheinlich niemand haben will und die von Anfang an nach einem Reinfall riechen. Es sei den Lesern überlassen, zu entscheiden, in welche Kategorie das folgende Projekt fällt. Auf jeden Fall sollten Sie wissen, dass ein Remake eines der größten Filme des Weltkinos, Lawrence von Arabien, in Arbeit ist. Er gilt immer noch als Messlatte für klassische Hollywood-Filme der alten Welt, immer noch atemberaubend in Produktionsdesign, Regie und Schauspiel. Und Roland Emmerich ist dabei, ihn neu zu verfilmen.

Der Regisseur von Kultfilmen wie Independence Day und Stargate, aber auch von Blindgängern wie Moonfall und Independence Day 2: Wiederkehr, wetzt nun die Messer für ein historisches Filmwerk, das den Reisen des britischen Colonel T.E. Lawrence gewidmet ist. Letzterer wurde vor allem durch sein Wirken während der arabischen Revolte gegen das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg berühmt, die Gegenstand des bereits erwähnten Kinofilms von David Lean (Die Brücke am Kwai) aus dem Jahr 1962 war, der mit Stars wie Peter O'Toole, Alec Guinness und Omar Sharif glänzte. Emmerich sagt, es sei ein Herzensprojekt, auf das er sich schon sehr lange vorbereitet habe. Deshalb sei er derzeit auf der Suche nach einem Studio, das ihm das Geld für die Realisierung des Werkes geben könne, wobei es um eine Summe von mehr als 100 Millionen Dollar gehe.

Dabei soll es sich nicht um einen Film handeln. Emmerich möchte die weitläufige Geschichte zu einer Fernsehserie ausbauen, die drei Staffeln lang laufen und den gesamten breiteren Kontext der berühmten Ereignisse und Figuren abdecken soll. Außerdem soll der Titel geändert werden, weil es nicht mehr um Lawrence von Arabien heißen, sondern vielmehr um Lawrence in Arabien gehen soll. Für das ehrgeizige Projekt, das allein mit seiner Ankündigung Kontroversen ausgelöst hat, gibt es auch schon erste Interessenten für das Drehbuch. So heißt es, dass Anthony McCarten (Bohemian Rhapsody) daran interessiert sei, das Drehbuch für die erste Staffel zu schreiben. Alles hängt jedoch davon ab, ob es den Machern gelingt, ein Budget für eine so große Produktion zu finden, was sicherlich nicht einfach sein wird. Wir werden wohl noch einige Zeit warten müssen, bis die endgültige Entscheidung fällt, ob wir das Projekt tatsächlich zu sehen bekommen.