Deadpool & Wolverine dominieren und brechen Rekorde in den Kinos

Logan aus dem Grab zu holen, ihn zu entstauben und gegen Deadpool kämpfen zu lassen, hat sich für Marvel bezahlt gemacht. Man konnte sich ausrechnen, dass der Zusammenschluss der beiden äußerst beliebten Charaktere, deren Sticheleien bei den Zuschauern in den Social Medias schon immer funktioniert haben, die Zuschauer zurück ins Kino locken würde. Doch mit den Zahlen, die Deadpool & Wolverine an seinem ersten Wochenende in den Kinos erzielt hat, haben wohl nur die größten Optimisten gerechnet. Im Inland haben die Katanas und Krallen aus Adamantium sage und schreibe 205 Millionen Dollar eingespielt und landen damit mit großem Abstand an der Spitze der Eröffnungswochenenden aller Filme mit R-Rating. Auf den Plätzen zwei und drei mit je 132 bzw. 125 Millionen Dollar liegen Deadpool 1 und Deadpool 2. Ryan Reynolds' (Free Guy) Held hat es also geschafft, im Ranking der Filme mit R-Rating alle in den Schatten zu stellen.

Natürlich ist das nicht nur ein Erfolg im Bereich der Filme, in denen Blut spritzt und Schimpfwörter fliegen. Der dritte Deadpool ist in die Top Ten der besten Eröffnungsfilme der Geschichte aufgestiegen und rangiert auf einem beachtlichen achten Platz zwischen Black Panther und dem ersten Avengers-Film, was die historische Umsatzstärke der Marvel-Filme weiter bestätigt. Doch nicht nur hierzulande war er gut besucht, weltweit spielten die Superhelden respektable 438 Millionen Dollar ein, der beste Start für einen Film seit dem zweiten Avatar. Das bestätigt einmal mehr, dass es Reynolds, Marvel und Disney gelungen ist, das Potenzial der Kombination dieser beiden Figuren und der Übernahme von Fox und seiner X-Men optimal zu nutzen. Ein weiterer Grund zur Freude für Publikum und Macher ist, dass der neue Beitrag zum riesigen Comic-Universum ziemlich positive Kritiken erhält. So kommt ein weiterer Sommerblockbuster in die Kinos, der dem Publikum die unkomplizierte Unterhaltung bietet, die wir von Marvel gewohnt sind.

Nach einem schwierigen Jahr ist das ein enormer Aufschwung für die Kinobetreiber, die von dem Duell zwischen Deadpool und Alles steht Kopf 2 profitieren werden. Letzterer marschiert ohne Konkurrenz zum Titel des erfolgreichsten Films des Jahres, haben doch Animationsfilme in der Regel mehr Durchhaltevermögen in den Kinos als Filme mit R-Rating. Disneys Dominanz in Direktübertragung, denn das Studio hat beide Filme unter seiner Fittiche. Viele werden nun hoffen, dass dieser monströse Erfolg frisches Blut in die Adern des angeschlagenen Marvel-Studios fließen lässt, das immer noch vor vielen Herausforderungen steht. Hugh Jackman (Logan: The Wolverine) und Ryan Reynolds mögen zwar das Publikum in die Kinosäle gelockt haben, aber der kommende Blade mit Mahershala Ali (Green Book) schmort schon seit einigen Jahren in der Produktionshölle vor sich hin, ohne dass irgendjemand auf der Comic-Con etwas Konkretes dazu gesagt hätte. Der kommende Captain America: Brave New World sorgt ebenfalls für Verlegenheit, und die Ankündigung der Rückkehr von Robert Downey Jr. (Oppenheimer) als Doctor Doom zu Marvel wurde von vielen als ein verzweifelter Schachzug bezeichnet, mit dem man auf Nummer sicher gehen wolle. Die aktuelle Flut von Marvel-Filmen in den Kinos könnte jedoch beweisen, dass die Wiederverwertung alter Helden die Herzen der Zuschauer höher schlagen lässt.